Die Durchwachsene Silphie stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie ist mehrjährig und wird bis zu drei Meter hoch. Bislang eher von Gärtnern und Imkern geschätzt oder als Grünfutter für Kleintiere genutzt, rückt die Silphie verstärkt als Energiepflanze in den Fokus. Ein hoher Flächenertrag und die ökologischen Vorteile einer Dauerkultur machen sie zunehmend interessanter für die Biogasproduktion.
Standortansprüche:
- Die Silphie stellt keine besonderen Ansprüche an Klima oder Boden. Sie ist relativ winterfest und gedeiht auch auf leichteren Standorten. Allerdings braucht sie für hohe Erträge humose Böden mit einer guten Wasserführung. Staunasse Standorte sind nicht geeignet.
Saat:
- Prinzipiell ist die Silphie über Saatgut oder Pflanzgut zu etablieren. Das Saatgut muss jedoch vorbehandelt werden um die Keimfähigkeit zu erhöhen. Die Aussaat sollte von Mitte April bis spätestens Mitte Juni erfolgen, während eine Pflanzung bis Mitte Juli möglich ist.
Düngung:
- Nach neuer Düngeverordnung ist bei einer Etablierung in Reinsaat im Anlagejahr keine N-Düngung mehr möglich, da der Bestand erst im Folgejahr geerntet wird. Wird die Silphie als Untersaat in Mais gesät, richtet sich der Düngebedarf nach der Deckfrucht und eine Düngung ist damit erlaubt.
- Ab dem zweiten Jahr beträgt der N-Bedarfswert für die Silphie 140 kg N/ha für einen mittleren Ertrag von 500 dt FM/ha (28 % TS). Bei Etragsdifferenzen von 50 dt FM/ha können Zu- und Abschläge in Höhe von +10 bzw. -15 kg N/ha berücksichtigt werden.
Ernte:
- Im Pflanzjahr bilden die Pflanzen nur eine Rosette, im zweiten Jahr liefern sie den ersten Ertrag. Die Ernte erfolgt in der Zeit von Ende August bis Mitte September.
- Meist erreicht sie Trockensubstanzgehalte von 25 bis 27 %, wobei sie schon bei 25 % TS nur sehr wenig Sickersaft bildet. TS-Gehalte oberhalb 30 % sollten vermieden werden, da die Verholzung dann stark voranschreitet und die Methanausbeute sinkt.
- Eine Verwertung erfolgt in der Regel als Biogassubstrat. Die Methanausbeute der Silphie liegt etwa 15 bis 25 % unter der von Mais.
- Der Futterwert von Silphie liegt etwa auf dem Niveau wie Stroh. Der Geruch und die rauen Blätter erschweren die Akzeptanz als Futterquelle. Eine Verfütterung ist daher nur eingeschränkt sinnvoll.